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Megatrail: Nicht alle erreichen das Ziel

Dauerregen macht etlichen zu schaffen

„Brutal“ – das war das wohl am häufigsten zu hörende Wort im Ziel des diesjährigen Schramberger Megatrails. „Brutal“ sei es gewesen, die 83 Kilometer praktisch im Dauerregen zu bewältigen. Hatte zum Start am Samstag um 14 Uhr für die Anfänger noch die Sonne gestrahlt, so verdunkelte sich zum Abend hin der Himmel. Die Profis, die erst um 16 Uhr losmarschiert sind, kamen schon bald in den „Genuss“ einer kalten Dusche.

Schramberg. Etwa 290 Läuferinnen und Läufer waren am Start. Von diesen haben schätzungsweise 70 unterwegs aufgegeben. Einige waren wegen des nächtlichen Dauerregens unterkühlt. „Manchmal brauchten wir die Hilfe vom Roten Kreuz“, so Organisator Jonas Fuß.

Karte: openstreetmap/Veranstalter

Unwetterartige Regenfälle in der Nacht

Als nach Mitternacht der Regen sich zum Unwetter verstärkt hatte, seien viele irgendwo untergestanden, berichtet einer derjenigen die es geschafft haben. „Die waren danach so durchgefroren, dass nichts mehr ging.“ Er sei mit seiner Gruppe trotzt des Regens weitergelaufen. „In zwei Minuten waren meine Schuhe ein Schwimmbad.“ Aber der Körper sei nicht so sehr ausgekühlt.

Fuß schätzt, dass etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer abbrechen mussten. Am Moosenmättle haben mehrere bekannte Schramberger die Segel gestrichen und vernünftigerweise das Megatrail-Abenteuer für sich beendet.

Erschöpft aber glücklich
Ansgar Hufnagel begrüßt zwei weitere Wanderer
Erinnerungsfoto fürs Familienalbum
Gut eingepackt im Endspurt.
Der Countdown läuft
Die Strapazen stecken in den Knochen.
Viele Fans warteten auf die Läufer.
Die Helfer des DRK srtanden bis zum Schluss bereit. Foto: him

83 Kilometer durchgejoggt

Das mit dem Wetter sei schon traurig, so Fuß, „aber die Freude für die, die es geschafft haben, ist umso größer.“ Der erste, so berichtet es Andrea Müller von der Tourismusabteilung Stadt, sei wohl schon morgens um 2.30 Uhr am Ziel eingetroffen. „Der ist die 83 Kilometer durchgejoggt.“

Andere haben sich mit Blasen und anderen Malaisen durchgequält. „Ich hab‘ zwei Ibu gebraucht“, berichtet einer seinen Freunden, die ihn im Ziel erwarten.

Moderator Ansgar Hufnagel begrüßt alle, die durchs Ziel laufen – und die Wartenden machen für sie eine „La-Ola-Welle“. Der Applaus tut offenbar gut.

Ansgar Hufnagel sorgte beim Start am Samstag wie auch am Sonntag für gute Stimmung. Foto: him

Schwierige Bedingungen wegen des Dauerregens

Anschließend liegen sie sich mit ihren Familienmitgliedern und Freunden in den Armen. Ausgepumpt, durstig, verdreckt, aber glücklich. Ein erfahrener Langstreckenwanderer hat sich sein Siegerbier, die Urkunde und Medaille geholt und ist immer noch fertig: „Wir mussten ständig um die Pfützen laufen“, erzählt er, „dass es in dieser Menge regnet, das hab‘ ich noch nie erlebt.“

Ein anderer berichtet, von den Wegen mit Fahrspuren: „In der Mitte der Grasstreifen und links und rechts ein Bach.“ Kein Wandervergnügen.

Verdientes Siegerbier. Foto: him

Jetzt ist Organisator Fuß erst einmal platt. Die vergangenen Tage und insbesondere die vergangenen 24 Stunden seine sehr anstrengend gewesen. „Wir mussten wegen des Regenwetters viel umplanen.“ Die Stände im Freien auf dem Rathausplatz kamen in die Büros der Wirtschaftsförderung, die Wanderer waren langsamer unterwegs als geplant, und das DRK musste häufiger zu Hilfe kommen.

Jonas Fuß: „Der Megatrail Nummer vier kommt definitiv. Foto: him

„Es war brutal – und sehr emotional.“  Und dennoch, der Megatrail kommt wieder, versichert Fuß: „Ganz klar, in zwei Jahren machen wir es wieder, definitiv.“




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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